Darf´s ein bisschen mehr sein?

Bestimmt kennt ihr das auch –   Facebook, LinkedIn, Instagram & co quellen an manchen Tagen mit Angeboten und Werbung aller Art über. Da gibt es Menschen, die uns jeden Tag etwas zu sagen haben, wie wir besser, schöner, länger leben können. Ja, manchmal sogar mehrmals am Tag! Selbst wenn das kluge Dinge sein mögen – irgendwann wird es des Guten zu viel und ich gestehe, dass ich mich dann versucht fühle, den einen oder die andere für 30 Tage zu „snoozen“….

Manchmal nervt dieser „overflow“ ganz einfach und genau darüber plaudere ich kürzlich mit einer Bekannten, während wir unseren Eiskaffee an einem der letzten heiße Sommertage schlürfen.  Smalltalk? Dachte ich auch, doch denkste! Während ich mit dem Strohhalm (Papier!) die letzten Reste Eiscreme im Glas jage, trifft mich ein leicht gequälter Blick. Was ist los? „Weißt du“, sagt sie, „kürzlich habe ich einen deiner Blogs gelesen und ja, das hat mir auch ganz gut gefallen, aber… also, dann hast du doch wieder etwas übers Coachen geschrieben …“ Ich lasse den letzten Rest Eiscreme sausen, stelle mein Glas ab und rutsche in eine aufrechtere Sitzhaltung „Ach?“ „Ja, dabei hat sich das doch von selbst erklärt! Wäre gar nicht nötig gewesen, das schon wieder zu erwähnen!“. „Aha?“

Ich verstehe sie gut, meine Bekannte, denn so bin ich auch noch erzogen worden. Über die eigene Person, Talente und Kenntnisse, ahhhhh, da spricht man nicht viel, sondern hält sich bedeckt. Unsere Talente und Fähigkeiten lassen wir ab und an aufblitzen. Doch alles andere wäre so gar nicht fein. Womöglich gar Prahlerei? Als ich mich selbstständig machte, wurde ich ohne Umwege aus meiner diesbezüglichen Komfortzone hinaus gepusht. Elevator Pitch! „Wenn Sie jemand im Aufzug fragt, was Sie beruflich machen und Sie haben nur bis zum 5. OG Zeit für die Antwort, was sagen Sie da? So überzeugend, dass die fragende Person Sie vor dem Aussteigen aus dem Aufzug nach Ihrer Visitenkarte fragt?“ Pfffffff…, das war eine harte Nuss.  Doch ich habe sie geknackt. Und warte seitdem auf den Tag, an dem mich endlich mal jemand im Aufzug fragen wird, was ich beruflich mache. Ach ja. Damals war ich noch etwas naiv.

Dennoch trage ich seitdem meine Visitenkarten immer in der Handtasche mit mir herum, man kann ja nie wissen. In Gesellschaft erwähne ich gerne, was ich beruflich tue. Auf den diversen Netzwerktreffen sowieso. Denn jetzt bin ich selbstständig und wenn ich nicht für mich selbst Werbung mache, wer sonst sollte das tun? Yep, es war eine Überwindung, weil … genau, da ist es wieder, man stellt sich doch nicht so in den Mittelpunkt. Das macht man einfach nicht! Doch, das macht man! Mit der Zeit habe ich gelernt für mich selbst und das, was ich tue, einzustehen. Kein schlechtes Gefühl, ganz im Gegenteil. Das sollten wir alle mal üben, ganz gleich ob selbstständig oder nicht, im Business oder privat.

Einmal im Monat schreibe ich einen Blog, der sich um „coachable moments“ dreht. Nicht jede Woche und keine tägliche Werbung.  Warum sollte ich denn da nicht erwähnen, dass Coaching bei der einen oder anderen Stromschnelle im Leben oder ganz überhaupt eine tolle Sache ist?

Vielleicht schreibe ich ja demnächst auch mal einen Blog, in dem es ÜBERHAUPT nicht um Coaching geht? Kann gut sein! Doch heute muss es mal gesagt sein: es darf gerne auch mal ein bisschen mehr sein!  Lasst euere Glanzlichter leuchten!!

Herzliche Grüße
Barbara

 

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