Tag des Lächelns
Gestern war der „Tag des Lächelns“! Immer am ersten Freitag im Oktober, seit 1999! Damals erfand der Graphiker Harvey Ball den ersten Smiley für eine Versicherungsgesellschaft, die mit diesem Smiley-Buttons die Mitarbeiter motivieren wollte.
Prima Idee! Doch ich habe auch angefangen zu überlegen, ob wir tatsächlich einen offiziellen „Tag des Lächelns“ brauchen, um uns daran zu erinnern, dass wir ja auch schon längst mal wieder lächeln wollten…?
Ist das Lächeln denn vom Aussterben bedroht? Manchmal könnte man es denken…, und dann gibt es natürlich auch die Menschen, die dieses Dauer-Lächeln im Gesicht kleben haben, das wie Botox aussieht…
Was zeichnet denn ein echtes Lächeln aus? Das ist einfach zu beantworten und hinreichend bekannt: wenn es die Augen erreicht! Wenn mich jemand so anlächelt, lächele ich automatisch zurück… und umgekehrt funktioniert es ebenso und hinterlässt auf beiden Seiten ein warmes Gefühl, selbst an grauen Herbsttagen, wie wir heute einen haben.
Obwohl allen Beteiligten ein Lächeln also wohl bekommt, sind wir so oft zu sehr im Stress, um auch noch zu lächeln, wie schade. Weil es gerade dann gut tun würde! Oder wir sind mit ernsten Dingen beschäftigt, auf die wir uns konzentrieren müssen und haben keine Zeit für solche Nebensächlichkeiten….
Das scheint kompliziert zu sein und deshalb koche ich mir erst mal eine Tasse Zitronengrastee, dessen Duft mich immer zum Lächeln bringt und lasse dabei meine Gedanken wandern…
Man kann mit Lächeln z.B. wunderbar experimentieren! Lächelt doch mal jemanden an, der euch gerade die letzte Parklücke vor der Nase weg geschnappt hat… oder die mürrische Bäckerfachverkäuferin, wenn ihr morgens eure Brezel holt… oder euch selbst im Spiegel beim Zähne putzen, wenn ihr abends nach einem stressigen Tag müde in den Spiegel guckt, oder, oder … das macht echt Spaß, die verschiedenen Reaktionen zu erleben!
Dr. Eckhart von Hirschhausen kommt mit der „rote-Nase-Strategie“ zum gleichen Ergebnis. Im Stau eine rote Nase aufsetzen und dann schön geradeaus schauen, ja nicht darauf achten, wie die anderen gucken… geht natürlich auch in Bus und Bahn oder bei vielen anderen Gelegenheiten. Toll!
Ich denke auch an einen meiner Chefs, als ich noch bei dem großen Softwarekonzern mit dem blauen Logo beschäftigt war… wir teilten uns ein Büro, so hat er alle meine Telefonate live erlebt und irgendwann mal, als ich dabei war einen Event zu organisieren, da platze ihm der Kragen, „Du bist viel zu freundlich! Du musst denen gleich sagen, was Sache ist, sonst nehmen die dich nicht ernst!“. Aha. Muss ich das? Nein, denn ich lächele gerne, auch am Telefon, und habe damit in der Zusammenarbeit mit anderen Menschen beste Erfahrungen gemacht. Meckern kann ich bei Bedarf immer noch.
Dann gibt es ja auch noch die Meinung, dass Menschen, die gerne lächeln, oberflächlich sind…
Ist das so? Wie gesagt, ich lächele gerne und als Coach mache ich immer wieder die Erfahrung, dass ein Lächeln im richtigen Moment ein Türöffner sein kann. Wenn wir angestrengt konzentriert an einem bestimmten Thema arbeiten, gehen Klienten unbewußt gerne in die Abwehr und wir kommen keinen Schritt weiter. Wenn wir jedoch auch mal lachen und mit Humor an die Sache rangehen, dann sind unsere inneren Abwehrmechanismen abgelenkt und es tun sich plötzlich ganz neue Perspektiven auf, die uns in die Tiefe führen. Und genau dort geschieht Veränderung! Da sind wir dann konzentriert bei der Sache und tun erfolgreich unsere gemeinsame Coaching Arbeit.
Übrigens – auf meiner Top 10 Liste des Lächelns steht das von seiner Heiligkeit, dem Dalai Lama ganz weit oben! Warm, strahlend, verschmitzt und 100% ansteckend.
Lächelnde Grüße
Barbara
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