Achtung – frisch gewischt!

Gestern habe ich die Wohnung geputzt. Das ist an sich ja nichts Besonderes, ich tue das öfters, ja, sogar regelmäßig. Was mich jedoch jedes Mal aufs Neue verblüfft, ist der Staub! Ganz besonders der unter der Kommode im Flur… wo der nur immer wieder her kommt?

Wenn ich nach der Dusche meine Haare aus der Wanne klaube, ist es ganz klar, woher die kommen. Ebenso beim Geschirr spülen – da weiß ich genau, wer es dreckig gemacht hat. Doch der Staub? Ein Rätsel! Im Winter ist er besonders aktiv, kaum ist unter der Kommode gewischt, sehe ich am nächsten Tag schon wieder die ein oder andere Staubflocke den Flur entlang schweben…

Als ich noch eine gestresste Angestellte in der Welt des Corporate Business war, da habe ich mir eine „Putzfee“ gegönnt. Die kam so alle 2 Wochen, sagte dem Staub und anderem Dreck den Kampf an und wenn ich abends nach Hause kam, spiegelten sich die Glanzlichter im Parkett. Ich freute mich und dachte im Traum nicht daran, nachzuschauen, wie es wohl unter der Kommode im Flur  ausschaut.

Jetzt putze ich selbst. Ich kann das ganz gut, denn meine Mutter hat mir das prima beigebracht.  Obwohl es mich mit einer gewissen Zufriedenheit erfüllt, wenn das Werk getan und alles wieder sauber ist, werde ich wohl doch nie zu jenen passionierten Putzfreaks gehören, die den Sinn ihres Lebens darin sehen, immer alles auf Hochglanz zu wienern. Ich poliere lieber Glanzlichter!

Kürzlich habe ich einen Artikel über Lebenseinteilung gelesen, da ging es interessanterweise auch ums Putzen. Die Theorie war, dass man so leben sollte, dass alles überschaubar bleibt, dann kann man alles gut selbst erledigen und das wiederum hat dann wohl etwas damit zu tun, die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Ich habe mir daraufhin kurz überlegt, ob ich in eine kleinere Wohnung umziehen sollte? Die Bücher raus schmeiße, weil die auch solche Staubfänger sind, meine Buddha Sammlung hinter Glas verpacke? Wobei, da müsste dann wieder das Glas poliert werden…

Ob es möglicherweise gar kein so großer Luxus ist, sich Unterstützung zu holen, um den Staub los zu werden? In der Wohnung sowie im Leben? Denn natürlich ist die Staub-Metapher ganz wundervoll auf unser ganzes Leben übertragbar! Da haben wir ja auch manchmal Sand, äh Staub, im Getriebe und es will in dem einen oder anderen Bereich nicht so recht Vorwärts gehen. Doch so lange es nur vereinzelte Staubflocken sind, meinen wir, dass wir das auch alleine wieder in den Griff bekommen. Das mag sein, doch mit professioneller Begleitung geht das effizienter, schneller und macht manchmal sogar richtig Spaß!  Staubflocken haben null Chance zu einem riesengroßen Staub-Knuddel zu werden! Warum machen wir das dann nicht? Selbstverantwortung bedeutet doch nicht, alles selbst erledigen zu müssen, sondern eben auch mal einen Profi zu Rate zu ziehen, damit es uns gut geht. Selbst wenn die von der Krankenkasse nicht bezahlt werden- es zahlt sich immer aus.

Fromme Sprüche? Naja, als zertifizierte Coach bin ich mir nicht zu schade auch einen Coach zu haben, denn die Staubflocken fliegen auch bei mir nicht nur unter der Kommode im Flur herum und ich habe gelernt, dass man nicht immer alles alleine stemmen kann oder muss.

Was das Putzen betrifft – da denke ich nochmal darüber nach, ob eine “Putzfee” nicht doch wieder eine feine Sache wäre, denn da gibt es auch noch die Spinnweben… ebenfalls so ein Mysterium! Ich sehe nie eine Spinne in der Wohnung…. Kennt jemand das Phänomen?

Staubfreie Grüße!

Barbara